Monitoring-Report-Futtermittel-2018-Gesamt

Futtermittel Ausgabe 2018 MONITORING- REPORT Gate-Keeping im QS-System Seite 2 Salmonellen: Interview mit Experten der AGES Seite 3 Relevanz von Parametern Seite 4 5 Jahre Monitoring-Report Weiterentwicklung des QS-Futtermittelmonitorings sichtbar Das QS-Futtermittelmonitoring wird dynamisch und kontinuierlich weiterentwickelt. Aktuelle Vorkommnisse und neue Er- kenntnisse zu Rückständen bei Futtermitteln finden dabei unmittelbar Berücksichtigung. Die Konsequenz: Strenge Vor- gaben zu Richt- und Grenzwerten sowie die Aufnahme neuer Untersuchungsparameter. Ein Vergleich der Monitoring-Daten 2013/2017 zeigt: Bei konstanter Probenanzahl sind die Analysen, aber auch die Überschreitungen angestiegen. Mittlerweile sind 3,5 Mio. Analysen in der QS-Datenbank hinterlegt. Ein Dauerthema sind und bleiben dabei Aflatoxin B1 in Mais und Maiserzeugnissen sowie Salmonellen, insbesondere in proteinreichen Futtermitteln. In einem Interview mit Experten der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) erfahren Sie auf Seite 3 mehr zur Analyse, De- kontamination und Prävention von Salmonellen. Zu aktuellen Entwicklungen und Neuerungen im QS-Futtermittelmonito- ring lesen Sie unter „Kurz und Kompakt“ auf dieser Seite. Unser aktueller Monitoring-Report Futtermittel erscheint in einem angepassten Gewand. Wir hoffen, Ihnen gefällt es und wünschen Ihnen eine interessante Lektüre. Ihr QS-Team ■ QS-Futtermittelmonitoring … IM 5 JAHRESVERGLEICH Teil- nehmer 2013 5.010 25.719 427.405 80 2017 4.761 24.452 498.944 255 Proben Analysen Über- schreitungen Jahr Zeitraum: 01.01.2013 bis 31.12.2013 bzw. 01.01.2017 bis 31.12.2017 Kurz und Kompakt BLAUSÄURE Das QS-Futtermittelmonitoring wurde um den Para- meter Blausäure im Kontrollplan „Ölsaaten und Ölfrüchte, sonstige ölliefernde Pflanzen, deren Erzeugnisse und Nebenerzeugnisse“ für Leinsamen/ Leinkuchen ergänzt. Blausäure wirkt unmittelbar to- xisch für Mensch und Tier. Die letale Dosis (oral) von Blausäure beim Tier liegt im Bereich von 1-10 mg/kg, beim Menschen bei 1-2 mg/kg Körpergewicht. Die ersten Untersuchungsergebnisse zeigen, dass der Grenzwert in 50 Prozent der Proben mehr als zur Hälfte ausgeschöpft wird, und begründen damit die kontinuierliche Kontrolle des Parameters. Der gesetz- lich festgelegte Höchstgehalt liegt bei 250 mg/kg in Leinsamen sowie bei 350 mg/kg in Leinkuchen. Die- ser wurde in keiner der Proben überschritten. FETTE UND ÖLE Nebenerzeugnisse aus Fetten und Ölen gemäß der Definition nach VO (EU) 2015/1905 dürfen ab dem 01.01.2019 nur bezogen werden, wenn sie als „Futtermittel” ausgewiesen sind. Damit ist eine Um- widmung von Nicht-Futtermitteln zu Futtermitteln ausgeschlossen, und Hersteller müssen eine Zerti- fizierung für die Herstellung dieser Produkte vor- weisen. Die Änderung ist ein Resultat der Harmonisierung mit den anderen Standardgebern GMP+ Int., AIC und OVOCOM, bei denen diese Vor- gabe ebenfalls umgesetzt wird. INTERAKTIVE WELTKARTE Herkünfte und Analyseergebnisse von Futtermitteln weltweit können auf der QS-Webseite abgerufen werden. Die interaktive Weltkarte gibt einen Über- blick zu der Rückstandssituation des internationalen Futtermittelsektors und kann für die betriebsinterne Risikobewertung oder bei der Erschließung neuer Märkte genutzt werden. Sie um- fasst Daten der letzten 2,5 Jahre (01.01.2016 bis 30.06.2018) und wird regelmäßig aktualisiert. ■ Mit dem vor fünf Jahren eingeführten Ad-hoc Monitoring- plan Aflatoxin B1 in Mais reagierte QS sofort auf die alar- mierenden Funde des Schimmelpilzgiftes in Futtermais im März 2013. Jede Partie von Mais(-erzeugnissen) aus den be- troffenen Ländern muss seitdem im QS-Futtermittelmoni- toring beprobt werden – ein 100%-iges Monitoring. Aufgrund der anhaltenden Aflatoxinbelastung in Mais(-er- zeugnissen) wurde mit der Revision 2017 der nun um- benannte Zusatzkontrollplan Aflatoxin B1 ein dauerhaftes Instrument im QS-Leitfaden Futtermittelmonitoring. Um das Aflatoxinrisiko genau zu kontrollieren, wurde der Plan bisher insgesamt 27-mal revidiert. Mit den Anpassungen bei der Risikoeinstufung verschiedener Herkunftsländer wird dynamisch auf die regionalen Erntesituationen rea- giert. Die aktuellen Ergebnisse der letzten 18 Monate zeigen, dass die ermittelten Gehalte an Aflatoxin B1 in Einzelfuttermit- telproben häufig oberhalb des QS-Richtwertes (1 µg/kg) lie- gen (Datengrundlage: 5.670 Analysen, davon 88,7 Prozent mit Werten unterhalb der Nachweis-/Bestimmungsgrenze). Aufgrund dieser Ergebnisse ist mit einer Fortführung des Zusatzkontrollplans zu rechnen. In Mischfuttermitteln für Milchvieh wurde der QS-Richtwert nur in Einzelfällen (5-mal) überschritten. ■ Aflatoxin B1 – Zusätzliche Beprobung bewährt sich QS-Richtwert Höchstgehalt 324 232 56 27 2 QS-RW 1 µg/kg HG 20 µg/kg Anzahl der Analysen Mess- werte > 1-5 µg/kg > 5-10 µg/kg > 10-20 µg/kg > 20 µg/kg ≤ 1 µg/kg Zeitraum: 01.07.2017 bis 30.06.2018 AFLATOXIN B1 IN EINZELFUTTERMITTELN – WERTE OBERHALB QS-RICHTWERT Qualitätssicherung. Vom Landwirt bis zur Ladentheke.

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