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QS-Report: Obst, Gemüse, Karto eln | Ausgabe September 2019 EHEC richtig analysieren und bewerten QS-Workshop zu mikrobiologischen Untersuchungen • Mikrobiologische Befunde • Rückverfolgbarkeitschecks • Systempartnerportrait–Gemüsering • Quarantäneschadorganismen an Karto eln • Food-Scanner • Kurz und aktuell Inhalt Editorial QS-Report Obst, Gemüse, Karto eln 02/2019 Qualitätssicherung. Vom Landwirt bis zur Ladentheke. Liebe Leserinnen und Leser, beste Qualität erzeugen und abliefern ist das Bestreben der Erzeuger. In der anschließenden Vermarktungskette sollten keine Beeinträchtigungen statt nden, damit ein- wandfreie Produkte vom Verbraucher eingekau werden können. Food-Scanner erfassen viele Qualitätsparameter, ohne die Ware zu beschädigen. Der QS-Wissenscha s- fonds unterstützt deshalb ein Forschungsprojekt zum Einsatz von Food-Scannern bei ausgewählten Obst- und Gemüsesorten. In einem QS-eigenen Workshop wollten wir wissen, wel- che Verfahren sich eignen, um mikrobiologische Befunde wie zum Beispiel EHEC in Laboren sicher zu analysieren und korrekt zu bewerten. Lesen Sie hierzu das Experten- gespräch mit Dr. Marcus Langen vom Dr. Berns Laboratorium. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihr QS-Team Mikrobiologische Befunde wie zum Beispiel STEC / EHEC haben oftmals weitreichende Folgen für die Betei- ligten in der Produktions- und Vermarktungskette. Auf der anderen Seite lösen solche Befunde in der Laborpraxis immer wieder Fragen bezüglich der geeigneten analyti- schen Verfahren und der korrekten lebensmittelrechtlichen Interpre- tation der Ergebnisse aus. Diese vielen offenen Fragen waren für QS Anlass, hierzu einen Workshop für privatwirtschaftliche Labore anzu- bieten. An der Veranstaltung in Köln nahmen 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Laboren teil. Vier Referenten diskutierten mit ihnen die bedeutendsten Herausforderungen. Am Rande der Veranstaltung sprach QS mit Dr. Marcus Langen, einem der Referenten, Fachtierarzt für Lebensmittel und Stellvertreter des Geschä sführers des Dr. Berns Labo- ratoriums, zu den Aufgaben, denen sich Labore gegenübersehen, und zu den Ergebnissen des Workshops. WELCHE RELEVANZ HAT DIE KORREK TE ANALYSE UND BEWERTUNG VON EHEC BEFUNDEN? Je nach genetischer Ausstattung können einige E. coli-Stämme schwere Erkrankungen des Menschen mit Durchfall, Erbrechen und ggf. Nierenschädigungen auslösen. Hierzu zählen unter anderem STEC (Shigatoxin-bildende E. coli), die bei entsprechenden klinischen Symp- tomen beim Menschen auch als EHEC (enterohämorrhagische E. coli) bezeichnet werden. Für den vorbeu- genden Verbraucherschutz und um negative Folgen für die Beteiligten in der Produktions- und Vermarktungs- kette zu vermeiden, sind eine sichere Analyse und die richtige Beurteilung der Analyseergebnissedaher unerläss- lich. Mit der korrekten Diagnose tragen die Labore eine hohe Verantwortung. AN WELCHEN VORGABEN KANN MAN SICH BEI DER ANALYTIK UND BEURTEILUNG DER BEFUNDE ORIEN TIEREN? Der Gesetzgeber sieht bislang nur bei Sprossen eine konkrete gesetz- liche Untersuchungspflicht vor. Im Rahmen der allgemeinen Sorgfalts- pflicht eines Lebensmittelunterneh- mers kann es dennoch sinnvoll sein, auch andere pflanzliche Lebensmittel im Rahmen der Eigenkontrollen auf STEC zu untersuchen. Der QS-Leit- faden „Bearbeitung/Verarbeitung Obst, Gemüse, Kartoffeln“ schreibt explizit vor, verzehrfertiges Obst und Gemüse mindestens viertel- jährlich einer entsprechenden Untersuchung zu unterziehen. WAS SIND DIE HERAUSFORDERUN GEN AN EINE SICHERE ANALYTIK UND BEURTEILUNG DER BEFUNDE? Einen bedeutenden Hinweis auf einen STEC/EHEC Stamm liefert das Vorhandensein eines oder mehrerer

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