Genetik: Viele Wege führen zum Ziel
Besamungseber gezielt selektieren
Der gezielte Einsatz von Besamungsebern zur Minimierung von Geruchsabwei-
chungen setzt voraus, dass sich Ferkelerzeuger und Mäster eng miteinander
abstimmen. Das Auftreten von Geruchsabweichungen variiert zwischen den
Nachkommen verschiedener Besamungseber. Das gilt sowohl für verschiedene
Herkünfte als auch für Besamungseber derselben Genetik. Eine Zucht, die darauf
abzielt, Geruchsabweichungen zu minimieren, ist durchaus erfolgversprechend.
Einige Zuchtunternehmen bieten bereits Besamungseber an, die gezielt auf dieses
Merkmal selektiert sind. Wer derartige Besamungseber einsetzen möchte, sollte
sich die Breite der Zuchtwerte genau ansehen. Falls durch die Verlagerung des
Selektionsschwerpunktes geringere Zuchtwerte bei
anderen Produktionsmerkmalen auftreten, muss
das in der ökonomischen Kalkulation berücksich-
tigt werden.
Je jünger zur Schlachtung desto besser?
Der Einfluss von Alter und Gewicht auf die Aus-
bildung von Ebergeruch ist nicht eindeutig. Das
Schlachtgewicht selbst hat nur wenig Einfluss.
Je intensiver die Eber wachsen, desto früher tritt
die Pubertät ein. Aber je jünger die Eber bei der
Schlachtung sind, umso weniger Geruchsabwei-
chungen treten auf. Problematisch sind Nachzügler
und sehr langsam wachsende Tiere. Neben der
Ferkelqualität haben der Gesundheitsstatus des
Bestandes sowie Fütterung und Haltungsbedin-
gungen (z.B. das Tier-Fressplatzverhältnis) einen
hohen Einfluss darauf.
Genetik
Erste Besamungseber sind
bereits darauf selektiert, weniger
Geruchsabweichungen
zu vererben.
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