QS-Report-Fleisch-und-Fleischwaren-1-2019-Gesamt-V2

QS-Report: Fleisch und Fleischwaren | Ausgabe Mai 2019 QS-Report Fleisch und Fleischwaren Im QS-System setzen Tierärzte und Tierhalter Antibiotika verant- wortungsvoll ein. Das belegen die aktuellen Zahlen aus dem QS-Anti- biotikamonitoring: Bei fast allen Wirksto gruppen und insbesondere bei den kritischen Antibiotika, ist die eingesetzte Antibiotikamen- ge in Betrieben, die Schweine und Geflügel halten, weiter rückläu g. Betrachtet man die aktuellen Aus- wertungen aus dem QS-Antibiotika- monitoring liegt die Gesamtmenge der eingesetzten Antibiotika in den 29.864 Schweine- und 3.184 Ge- flügel haltenden QS-Betrieben mit knapp 464 Tonnen um 4,8 Prozent niedriger als im Vorjahr. Auch beim Einsatz von kritischen Antibiotika ist ein deutlicher Mengenrückgang zu verzeichnen. Dies steht im Gegen- satz zu dem von einigen Experten geäußerten Vorwurf, die Tiermedizin sei von klassischen Wirksto en mit größerem Mengenvolumen auf mo- dernere, hochwirksame und niedrig dosierbare Wirksto e umgestiegen. Dazu Thomas May , verantwortlich bei QS für das Antibiotikamonito- ring: „Die aktuellen Auswertungen belegen, dass die Verabreichung von so genannten Reserveantibioti- ka in der Nutztierhaltung weiterhin sehr zurückhaltend erfolgt. Wäh- rend 2017 noch 0,4 Tonnen Cepha- losporine der 3. und 4. Generation verabreicht wurden, sind es aktuell mit 0,28 Tonnen rund 30 Prozent weniger. Gleiches gilt für die Ver- brauchsmenge an Fluorchinolonen, welche um fast 20 Prozent von 4,75 Tonnen auf 3,81 Tonnen im Jahr 2018 gesenkt wurde.“ Antibiotikamonitoring wird konkreter für Rinder haltende Betriebe Aktuell berät die QS-Arbeitsgruppe Antibiotika über die Machbarkeit der Erfassung von Antibiotikagaben an Rin- der. Der Koordinierungsbeirat Antibiotikamonitoring hält eine Einbindung der Rinderwirtscha in das Antibiotika- monitoring des QS-Systems für sinnvoll. Der Bundesver- band für praktizierende Tierärzte (bpt) weist darauf hin, dass mit der Evaluierung des Arzneimittelgesetzes (AMG) eine Verpflichtung der Milchviehbetriebe zur Meldung des Antibiotikaeinsatzes möglich werden könnte. Derzeit wer- den im QS-System verpflichtend die Antibiotikagaben bei Mastkälbern erfasst, rund 900 Rinderhalter nutzen die QS-Datenbank bereits aus eigenem Interesse zur Erfas- sung und Weiterleitung der Daten an die HIT-Datenbank. Ziel ist eine Erfassung aller Antibiotikagaben bei sämtli- chen Rindern in einer zentralen Datenbank. Als nächster Schritt ndet hierzu ein Fachaustausch mit Vertretern aus der Rinderhaltung und der Tierärztescha statt, um ge- meinsam ein Konzept zu erarbeiten. Umfrage: AMG-Novelle hat zur weiteren Sensibilisie- rung im Umgang mit Antibiotika beigetragen Eine im Au rag des BMEL durchgeführte Evaluierung zur Antibiotikareduktion, im Zuge der Umsetzung der 16. AMG-Novelle, zeigt, welche Maßnahmen bevor- zugt umgesetzt wurden. Die meisten Tierärzte und Tier- halter gaben an, dass die Novelle bei ihnen zu einer weiteren Sensibilisierung im Umgang mit Antibiotika beigetragen habe. Als häu gste Maßnahmen wurden der verstärkte Einsatz von Impfungen, eine weitere Optimierung der Haltungsbedingungen sowie die Um- setzung zusätzlicher Hygienemaßnahmen genannt. Kritisch bewerteten die Befragten bei der Erfassung der Antibiotikaabgaben die Unverbindlichkeit der Wirktage (Anwendungsdauer) sowie die Berechnung der Therapiehäu gkeit und die damit verbundene re- gelmäßige Verpflichtung für 25 % aller Betriebe, einen Maßnahmenplan zur Reduzierung des Antibiotikaein- satzes zu erstellen. QS-Antibiotikamonitoring Antibiotikaabgabe bei Schwein und Geflügel weiter rückläu g gestartet ist und sich mittlerweile sehr gut im Markt etabliert hat, be- teiligt sich Lidl auch an der vom Ein- zelhandel gemeinsam entwickelten Haltungskennzeichnung. So bieten wir Verbrauchern mehr Transparenz und Einheitlichkeit bei der Kenn- zeichnung von Frischfleisch“ , erklärt Christof Mross , Geschä sführer Ein- kauf Food von Lidl Deutschland. „Da die Haltungskennzeichnung allein keine Tierwohlstandards anhebt, haben wir uns bereits mit der Ein- führung des Lidl-Haltungskompass im vergangenen Jahr konkrete Ziele für eine tierwohlgerechtere Sorti- mentsgestaltung gesetzt. In unse- ren Filialen nden die Kunden heute schon jedes zweite Fleischprodukt auf Stufe 2 „Stallhaltung plus“ oder höher. Langfristig planen wir, Stufe 2 als Lidl-Mindeststandard für unser Frischfleischsortiment zu etablieren“ , betont Mross weiter. ZUORDNUNG IN DIE EINHEITLICHE HALTUNGS FORM KENNZEICHNUNG Die Zuordnung in die Stufen 1 bis 4 der Haltungsform-Kenn- zeichnung erfolgt über die Gesellscha zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung mbH, die zugleich auch Trägerin der Brancheninitiative Tierwohl ist. Die Ge- sellscha verö entlicht die Anforderungspro le für die Stufen und ordnet einzelne Programme auf Antrag des teilnehmenden LEH der jeweiligen Stufe der Haltungsform zu. Die QS Qualität und Sicherheit GmbH unterstützt die ITW in der Geschä sbesorgung mit der Organisation der Auditierung sowie beim Datenmanagement.

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQ4MTg=