24012-QS-Report-02-2019_A4_DE.indd

QS-Report: Obst, Gemüse, Karto eln | Ausgabe September 2019 Gemüseproduktion Felgentreu GmbH QS-Report Obst, Gemüse, Karto eln Gastbeitrag von Dr. rer. nat. Eva Fornefeld, Julius Kühn- Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen Bakterielle Ringfäule und die Schleimkrankheit an Kartof- feln stellen ernstzunehmende Gefahren für die Karto el- produktion dar. Auch wenn die Fallzahlen in den letzten Jahren in Deutschland, der zweitgrößten Karto elanbau- fläche in der EU, niedrig waren oder in keiner Probe die für den Ausbruch verantwortlichen Bakterien Clavibacter michiganensis ssp. sepedonicus (Cms) oder Ralstonia so- lanacearum (Rs) gefunden wurden, besteht durch das Auf- treten der Krankheiten in anderen karto elanbauenden Staaten das Risiko einer Einschleppung nach Deutsch- land. Das ist vor dem Hintergrund der fehlenden Mög- lichkeiten zur Bekämpfung der Bakterien in den Pflan- zen bzw. Knollen besonders problematisch, da bisher keine resistenten Karto elsorten zur Verfügung stehen. An Karto eln kann das Bakterium Cms die Bakterielle Ringfäule verursachen. Das Bakterium Rs löst die Schleim- krankheit an Karto eln aus. Beide Bakterien sind in der Richtlinie 2000/29/EG in Anhang I Teil A geregelt, d. h. Systempartnerportrait–Gemüsering Quarantäneschadorganismen an Karto eln Aktuelle Situationsanalyse für Deutschland und Präventionsmaßnahmen Von Natur aus gut ihre Einschleppung und Verbreitung ist in den Mitgliedstaaten der EU ver- boten. Für die Pflanzkarto elproduk- tion werden Vermehrungsvorhaben auf die genannten Quarantäneschad- organismen Cms und Rs untersucht, bei Speise- und Wirtscha skarto eln werden Stichproben getestet. Ins- gesamt testen die Labore der Bun- desländer deutschlandweit pro Jahr rund 11.000 Proben aus der Pflanz- karto elproduktion und etwa 2.000 Proben von Speise- und Wirtscha s- karto eln. Für die Ernte 2017 melde- te Deutschland zwei Fälle von Cms in Pflanzkarto eln. In Speise- und Wirtscha skarto eln gab es keine positiven Proben. In der EU insge- samt wiesen Labore 2017 in 29 Par- tien Pflanzkarto eln und 894 Partien Speise- und Wirtscha skarto eln Cms nach. In zwei Proben aus Spei- se- und Wirtscha skarto eln gab es in Deutschland Funde von Rs, jedoch in keiner Probe aus Pflanzkarto eln. EU-weit wurden für die Ernte 2017 in zehn Partien Pflanzkarto eln und 14 Partien Speise- und Wirtscha s- karto eln Rs-Nachweise gemeldet. 2018 fanden sich in Deutschland kei- Der Gemüsering konnte sich in den letzten Jahren als einer der führenden Partner und Dienstleister etablieren. Regionale Produkte, aus eigenemAnbau und von langjährigen Partnerbetrieben, stehen hierbei imFokus. Seit seiner Gründung 1991 hat sich der Gemüsering zu einemnational und inter- national breit aufgestellten Unternehmen entwickelt. Außer Tomaten, Kohl und Karotten zählen eineVielzahl vonweiteren Gemüse- undObstprodukten zumSorti- ment. Der eigene Anbau und die enge Zusammenarbeit mit den ausgewählten, langjährigen Produktionspartnern ermög- lichen eine durchgehendeSteuerung und Kontrolle, von der Samen- undSortenaus- wahl über die Produktion und Ernte bis zur Anlieferung beimKunden. Die deutsche Produktion wird ergänzt durch eigene Produktionsbetriebe imSüden Europas. Zudem pflegt der Gemüsering enge Ko- operationenmit großen und spezialisierten Erzeugern, umeine ganzjährigeVerfügbar- keit der Produkte sicherzustellen. Eigene Handels- und Dienstleistungsbetriebe sorgen für eine ergänzende Bescha ung und ein e zientes Logistiksystem mit möglichst kurzen und schnellen Transport- wegen. Die Digitalisierung der Systeme, die Nutzung künstlicher Intelligenz bei der Verarbeitung der Daten, aber auch neueste technische Ausstattungen bei der Produktion und im Bereich Sortie- rung und Verpackung sind Bereiche, in die der Gemüsering laufend investiert. QUALITÄT, SICHERHEIT UND NACH HALTIGKEIT Ein übergeordnetesQualitätsmanagement beim Gemüsering sorgt in Zusammen- arbeit mit der Qualitätssicherung in den einzelnen Betrieben für die Vorgaben sowie ihre Überwachung und Einhaltung entlang der gesamten Produktions- und Lieferkette. Hier setzt der Gemüsering schon seitmehr als zehn Jahren bei seinen eigenen Betrieben im In- undAusland auf das stufenübergreifende QS-System. Da der Standard von allen Beteiligten der Wertschöpfungskette getragen wird, genießt er eine hohe Akzeptanz. Zudem wirddurch die Zusammenarbeitmit QSder intensive Austausch aller Bereiche zum Nutzen der gesamten Branche gefördert. Um den immer komplexer werdenden Anforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig die geforderteSchnelligkeit und Flexibilität bei frischen Produkten zu gewährleisten, bedarf es eines profess- ionellen und motivierten Teams, so Dr. Thorsten Strissel, Leiter des zentralen Qualitätsmanagements beim Gemüsering. Zudem helfen die Netzwerke bei aktuellen Herausforderungen. Hier ist die Zusam- menarbeitmit QSnicht zu ersetzen. Viele Probleme konnten durch die Akzeptanz desQS-Systems entlang der gesamten Lieferkette entschär oder ganz gelöst werden. „Wichtig für uns ist es“ , so Dr. Strissel, „denStandard auch in Zukun praktikabel und aktuell zu halten. Hierzu ist ein aktiver Dialogmit allen Beteiligten, wie er heute durch QS statt ndet, durch nichts zu ersetzen“ . KLIMANEUTRALITÄT 2017 wurde der Gemüsering als erstes Unternehmen aus dem Bereich „Frisches Gemüse undObst“ nach demNachhaltigkeits- standarddes Zentrums für Nachhaltige Unternehmensführung – ZNU (Witten/Herdecke) erfolgreich zerti ziert. Hierbei konnte in vielen Bereichen schon auf Vorgaben vonQSzurückgegri en werden. „Wir schätzen auch die kontinuierliche Weiterent- wicklung des QS-GAP-Standards in diesemBereich und unter- stützen diese gerne im regelmäßigen fachlichen Austausch“ , so Dr. Strissel.

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQ4MTg=