Herr Dr. Nienhoff, die Tinte unter der
Branchenvereinbarung Schwein ist gera
de trocken. Kann die Initiative zum Tier
wohl jetzt endlich starten?
Dr. Hermann-Josef Nienhoff:
Die Branchen-
vereinbarung war sicher die entscheidende
Hürde, die es zu nehmen galt. Mit dem Or-
ganisations- und Finanzierungskonzept, das
darin beschrieben ist, kann nun die prakti-
sche Umsetzung beginnen. Wir gehen da-
von aus, dass im Januar die ersten Audits auf
den Erzeugerbetrieben stattfinden. Bis dahin
bleibt aber noch viel zu tun.
Welche Schritte stehen noch aus?
Nienhoff:
Mit der Branchenvereinbarung ha-
ben sich die Vertreter der beteiligten Wirt-
schaftskreise auf die Inhalte und die Orga-
nisation festgelegt, ja sogar verpflichtet. Als
Nächstes gilt es, die Verträge zu erarbeiten,
die die teilnehmenden Erzeuger sowie Un-
ternehmen der Fleischwirtschaft und des
Einzelhandels unterzeichnenmüssen, wenn
sie an der Initiative teilnehmen wollen. Au-
ßerdem soll jetzt eine Ausschreibung für den
Betrieb der Clearingsstelle, die die Zahlungen
abwickelnwird, auf denWeg gebracht wer-
Initiative zumTierwohl
Fotos: agrar-press/miglbauer, QS/Melis
Kurz & knapp
PP
Ab Januar 2015 sollen die ersten Audits
in der Schweinehaltung starten.
PP
Im Topf sind bis zu 65 Mio. € jährlich für
die nächsten drei Jahre.
PP
Die Anmeldung über Bündler erfolgt
nach dem Windhundverfahren.
PP
Die Sanktionen für Verstöße sind
schmerzhaft.
PP
Teilnehmer müssen ihre gesamte
Produktion einbringen.
unter Dach und Fach
Die entscheidende Branchenvereinbarung zur Tierwohlinitiative für die Schweinehaltung steht.
Die praktische Umsetzung kann ab 2015 beginnen. QS-Geschäftsführer
Dr. Hermann-Josef
Nienhoff
, der die Verhandlungen koordinierte, erläutert die nächsten Schritte.
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agrarmanager
August 2014
Agribusiness Netzwerke
N
Initiative Tierwohl