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höchstgehalt zu maximal zehn Prozent ausge-

schöpft. Lediglich eine Probe (0,08 Prozent) muss-

te beanstandet werden. (Grafik 6)

Die Ergebnisse für das Lieblingsgemüse der Deut-

schen, die

Tomate

, sind ähnlich erfreulich. Hier

konnten 680 Proben aus dem letzten Jahr ausge-

wertet werden, von denen 99,9 Prozent ohne Be-

anstandungen waren. Auch bei den Tomaten lag

die durchschnittliche Auslastung des Rückstands-

höchstgehaltes im unteren Bereich bei 7,9 Pro-

zent. (Grafik 7)

Seit der Einführung des QS-Rückstandsmonito-

rings vor mehr als 10 Jahren sind die Rückstands-

gehalte bei frischem Obst und Gemüse auf einem

konstant niedrigen Niveau. Diese Entwicklung ist

ein eindeutiger Beleg für die saubere Arbeit der

Erzeuger im QS-System.

Da sich Wirtschaftsbeteiligte und Verbraucher

gleichermaßen auf die Daten aus dem QS-Rück-

standsmonitoring für Obst, Gemüse und Kartof-

feln verlassen müssen können, gibt es im QS-Sys-

tem auch

strenge Anforderungen an die Labo-

re

und die Durchführung der Analysen. Um ein

einheitlich hohes Niveau der Analysen sicherzu-

stellen und Laborergebnisse untereinander ver-

gleichen zu können, dürfen nur QS-anerkannte

Labore mit den Analysen beauftragt werden. Der-

zeit werden die Analysen von 78 QS-anerkannten

Laboren durchgeführt, davon von 45 Laboren aus

dem Ausland.

Die Labore müssen ein Anerkennungsverfahren

durchlaufen und ihre fachliche Qualifikation kon-

tinuierlich, mindestens einmal jährlich, in einem

Laborkompetenztest nachweisen.

Grundvoraussetzung der Anerkennung ist eine

Akkreditierung nach EN ISO/IEC 17025 für den

Untersuchungsbereich Chemikalien (Pflan-

zenschutzmittel) in Lebensmitteln. Weiter er-

forderlich ist eine Methodenakkreditierung,

d. h. alle im QS-Kontrollplan genannten Un-

tersuchungsmethoden müssen akkreditiert

sein.

Das Labor muss die Einsatzeignung der analy-

tischen Methode in den jeweiligen Matrixty-

pen (wasserreich, wassersäurereich, stärke-

reich, fettreich, wasserarm) sowie deren Be-

stimmungsgrenzen nachweisen.

Das Labor muss ein Mindestwirkstoffspek-

trum für die Multimethoden beherrschen und

nachweisen. Dieses Spektrum muss auch ana-

lytisch problematische Wirkstoffe, Metabolite,

Altwirkstoffe, neue und häufig gefundene

Wirkstoffe umfassen.

QS überprüft die Ergebnisse weiterer externer

Laborvergleichsuntersuchungen in relevanten

Obst- und Gemüse-Matrices, an denen das La-

bor in den letzten beiden Jahren teilgenom-

men hat.

QS überprüft einen Musterprüfbericht mit den

dazugehörigen lebensmittelrechtlichen Be-

wertungen.

Für Labore im Anerkennungsverfahren ist die er-

folgreiche Teilnahme an einem QS-Laborkompe-

tenztest Voraussetzung für den Erhalt der Aner-

kennung. Merkmale der Tests sind: unbekannter

Termin, zügige Bearbeitung (innerhalb von 3 Ta-

gen), vorab unbekannte Testmatrix, unbekannte

Anzahl der Wirkstoffe in der Testmatrix. Das Test-

design des Laborkompetenztests wird fortlaufend

weiterentwickelt und an gegenwärtige Branchen-

themen adaptiert. Neben aktuellen und Altwirk-

stoffen stehen auch solche Wirkstoffe im Fokus,

mit deren Nachweis die Labore bereits bei frühe-

ren Tests Probleme hatten.

Sabrina Melis, Caroline Thiesmeier

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