Zum
Hofe
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scher derzeit so interessant. Die Küche
vermittelt Geborgenheit und der Einkaufs-
korb Selbstwirksamkeit. Denn: Was auf
den Tisch kommt, entscheide immer noch
ich! Zumindest hätte ich die Möglichkeit
dazu. Theoretisch. So weiß der kundige
Kantinengänger doch ganz genau, dass
Chicken-Wrap und Sushi-Rolle keine
Chance haben gegen eine: gegen die Cur-
rywurst. Sie war, ist und bleibt des Deut-
schen Liebling. Ganz gleich, wie reich der
Firmentisch auch gedeckt sein möge, das
Gewohnte steht wie in Stein gemeißelt.
Strandfigur hin, Multikulti her. Oder? „Bis
sich Verhalten ändert, müssen sich Ein-
stellungen ändern. Das dauert!“, tönt es
aus der Psychologie.
Nun denn, kommen wir also zu einem
ganz aktuellen Thema: Bio. „Wir machen
uns die Welt, wie sie uns gefällt“, so zi-
tierte der bekannte TV-Koch Steffen
Henssler unlängst Pippi Langstrumpf. Der
„Focus“ interviewte ihn zum Thema
„Lebensmittel
wirken identitäts-
stiftend“. Diese
Erkenntnis eint
den modernen
Menschen.
„Traditionalisten“
ebenso wie
„Food Poser“.
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