Zum
Hofe
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Uns geht es darum, das ganze Thema handhabbar zu ma-
chen. Schließlich werden sich viele Mäster mit ihm beschäf-
tigen müssen.“
Unabhängig vom AMG trieb auch QS das Antibiotika-
monitoring 2014 weiter nach vorne. Wie sah das aus?
„Mehr als drei Viertel der 2.100 registrierten Tierärzte haben
Behandlungsbelege in unsere Datenbank eingegeben. Das
heißt aber auch, dass einige Veterinäre nicht gemeldet
haben. Im Juli mussten wir daher erstmals säumige Tierhal-
ter sperren. Sie durften nicht mehr in das QS-System liefern,
bis die fehlenden Einträge ergänzt waren. Das betraf kon-
kret 889 Schweinemäster und 43 Geflügelmäster. Insgesamt
nehmen 33.700 Schweine haltende und 2.700 Geflügel hal-
tende Betriebe an dem QS-Antibiotikamonitoring teil.“
QS sieht in der eigenen Antibiotikadatenbank weit
mehr als ein Kontrollmittel. Welchen Nutzen ziehen die
Hoftierärzte bislang aus den gesammelten Zahlen?
„Sie profitieren vor allem vom Vergleich. Beispiel: übervor-
sichtige Tierhalter. Es gibt Betriebsleiter, die in bestimmten
Situationen Antibiotika fordern – etwa nach dem Umstallen.
Sie wollen partout am zweiten Tag behandeln. Natürlich
hilft der Datenvergleich mit anderen Betrieben, diese Praxis
in Frage zu stellen. Wenn andere mit ihrem Therapieindex
besser dastehen, dann muss es ja auch andere Wege
geben. Genau hier kann der Hoftierarzt ansetzen und seine
Beratung durch die Betriebsvergleiche stützen.“
Die QS-Antibiotikadatenbank wächst immer weiter.
Welche Entwicklungen gab es in diesem Jahr?
„Richtig, immer mehr Betriebe nutzen das System. Das
AMG fordert seit diesem Jahr beispielsweise auch Rinder-
mäster dazu auf, an dem Monitoring teilzunehmen. Unsere
Datenbank haben wir also auch für sie geöffnet. Das er-
leichtert Tierarztpraxen die Arbeit, die das System schon
über ihre Schweine- und Geflügelhalter kennen. Auch der
Bundesverband der Kälbermäster und die Mitglieder der
Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch nutzen die QS-
Datenbank bereits für ihre Arbeit. Gleiches gilt für Sauen-
halter und Ferkelaufzuchtbetriebe. Ihre Antibiotikaabgaben
werden seit Anfang 2014 erfasst.“
NEUE IDEEN FÜR DIE QS-ANTIBIOTIKADATENBANK
Hinter dem QS-Antibiotikamonitoring verbirgt sich eine
leistungsstarke Datenbank, deren Volumen längst nicht
erschöpft ist. Neben der Diskussion um einen zweiten
Therapieindex, der sich allein auf die verabreichten Re-
serveantibiotika beziehen soll, arbeitet QS derzeit an
weiteren Funktionen: etwa an einem Vergleich der abge-
gebenen Antibiotikamengen je Praxis und an Durch-
schnittswerten der eingesetzten Wirkstoffgruppen, die
den Tierärzten einen Praxisvergleich ermöglichen.
Haben Sie Ideen für weitere Auswertungen und Funktio-
nen? Welcher Datenbank-Service könnte die tierärztliche
Beratung weiter unterstützen? Wie könnte die Bestands-
betreuung der QS-Antibiotikadatenbank profitieren?
Über Ideen und Anregungen freut sich: Thomas May,
Tel.: 0228 35068-270, Mail:
* Der „QS-Koordinierungsbeirat Antibiotikamonitoring“ besteht aus
Vertretern der Landwirt- und der Tierärzteschaft:
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Gerhard Stadler, Bayerischer Bauernverband e.V.
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Prof. Dr. Theodor Mantel, Bundestierärztekammer
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Heiko Färber, Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt)
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Dr. Hans-Joachim Götz, bpt
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Dr. Jürgen Müller-Lindloff, bpt (Fachausschuss Geflügel)
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Dr. Andreas Palzer, bpt (Fachausschuss Schwein)
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Roger Fechler, Deutscher Bauernverband e.V.
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Christian Schulze Bremer, Interessengemeinschaft der Schweinehalter
Deutschlands e.V.
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Dr. Dirk Höppner, Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
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Dr. Jens Ingwersen, Zentralverband der Deutschen
Schweineproduktion e.V.
Seitens QS begleiten den Koordinierungsbeirat Thomas May, Julia Seiler
und Katrin Spemann.
Mehr Informationen zum
QS-Antibiotikamonitoring unter: