Landwirtschaftliches Wochenblatt - Sonderdruck Salmonellen - page 1

Ein Beitrag aus der Wochenblatt-Folge 13/2014
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Sonderdruck
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32 / 2014
TIER
Landwirtschaftliches Wochenblatt
W
enn sich Betriebe mit Sal-
monellenproblemen beim
Schweinegesundheits-
dienst (SGD) der Landwirtschafts-
kammer NRW melden, geht es in
der Regel um folgende Kernfragen:
Wie sind die Salmonellen in
den Schweinebestand gelangt?
Wie breiten sie sich dort aus?
Was kann ich dagegen tun?
Zunächst Proben ziehen
UmAntworten auf diese Fragen zu
finden, werden im Betrieb zu-
nächst gezielt Proben entnommen:
Kotproben und Blutproben der an-
gelieferten Ferkel, „Seiteneintrags-
proben“, beispielsweise vom Fut-
ter, vom Getreide aus dem Lager,
vom Kot der Katzen, Hunde und
Schadnager sowie sogenannte Um-
gebungsproben, um den Erfolg der
betrieblichen Reinigung und Des-
infektion zu überprüfen.
Welche Ergebnisse hierbei in den
2012 und 2013 vomSGD anlassbe-
zogen besuchten Schweinebetrie-
ben gefunden wurden, zeigt die
Übersicht.
In der Auswertung fällt sofort auf,
dass die Anteile an positiven Blut-
und Kotproben in den Kategorien
II und III nicht weit auseinander-
liegen. Zu den Kategorie-I-Betrie-
ben gibt es einen deutlichen Ab-
stand. Allerdings sind nur wenige
Kat.-I-Betriebe untersucht worden
– diese Schweinehalter sehen ja in
der Regel wenig Bedarf hierfür.
Eintragsquellen finden
Bei den Umgebungsproben zeigen
die Werte in eine deutliche Rich-
tung von Kategorie I über II nach
Kategorie III. Daraus lässt sich
schließen, dass die Einstufung in
die Risikokategorien durch die
Fleischsaftproben das reale Risiko
gut abbildet. Das sollten all jene
berücksichtigen, die (lautstark)
Kritik an der Kategorisierung von
Mastbetrieben auf der Basis von
Fleischsaftuntersuchungen üben.
In mehr als der Hälfte der Fälle, in
denen ein Mastbetrieb in Katego-
rie II oder III eingestuft wurde, wa-
ren bereits die angelieferten Ferkel
Salmonellen-positiv. In einemsol-
chen Fall ist es sinnvoll, den
Ferkelerzeuger zu informieren
und ihn dazu zu bewegen, im
Sauenbetrieb ebenfalls Maßnah-
men zur Verringerung des Salmo-
nellendrucks zu ergreifen. Kontra-
produktiv ist es, wegen der
Salmonellenprobleme die Liefer-
beziehung abzubrechen.
Wenn die Eintragsquelle gefunden
wurde, steht als Nächstes die Frage
nach der Ausbreitung des Erregers
im Raum. Antwort auf diese Frage
geben Umgebungsproben, die be-
vorzugt im gereinigten und desin-
fizierten Abteil entnommen wer-
den. Aber auch weitere kritische
Probepunkte wie Treibwege, Ver-
laderampe, Hygieneschleuse, Be-
sucherstiefel und anderes sind
denkbar.
Wo Umgebungsproben gezogen
werden, hängt von der Risiko-
einschätzung des Tierarztes nach
einer „optischen Vorauswahl“ auf
dem Betrieb ab. Häufig beprobt
werden Ecken, Ritzen undKanten,
die bei der Reinigung schwer zu-
gänglich sind. Wenn dort keine
Salmonellen nachweisbar sind,
dann dürfte die Reinigung und
Desinfektion auf glatten Flächen
sicher auch erfolgreich gewesen
sein. Positive Befunde hingegen
sind Anlass, die Reinigung und
Desinfektion noch zu verbessern.
Gründlich bei der Hygiene
Grundsätzlich gehört zu einer
fachgerechten Reinigung undDes-
Was tun bei Salmonellen?
Bei steigenden Salmonellenwerten gilt es, die Ursachen aufzuspüren
und die Eintragsquellen in den Schweinebestand „trockenzulegen“.
Serie Salmonellenbekämpfung
Was tun bei Salmonellen?
Gründlich reinigen und desinfizieren
Als Sauenhalter mit im „Boot“
Über das Futter helfen
Um die Salmonellen-Eintragsquelle zu finden, werden im Betrieb zunächst gezielt Proben entnommen.
Fotos: Schulze-Horsel (1), Waldeyer (2)
Überreicht durch
QS Qualität und Sicherheit GmbH
Schedestraße 1-3, 53113 Bonn
Tel. +49 (0) 228 35068-0
Fax +49 (0) 228 35068-10
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