Landwirtschaftliches Wochenblatt - Sonderdruck Salmonellen - page 12

Die Rolle des Tierarztes im
QS-Salmonellenmonitoring
Mit dem Salmonellenmonitoring im QS-System tragen Landwirte
und Tierärzte entscheidend zur Qualitätssicherung von Lebens-
mitteln bei. Das Monitoring ist für alle Mastschweine haltenden
Betriebe im QS-System verpflichtend und verfolgt das Ziel, das
Risiko des Eintrages von Salmonellen in die Fleischproduktions-
kette durch infizierte und kontaminierte Tiere zu senken.
In der Regel er-
folgt die Entnah-
me der Proben für
die Untersuchung
auf Salmonel-
lenantikörper im
Schlachthof. Sie
kann aber auch
im Schweinemast-
betrieb erfolgen,
dann wird dem Tierarzt eine wichtige Rolle zuteil: Er entnimmt
die Blutproben von Mastschweinen im Bestand. Diese werden
anschließend von QS-anerkannten Laboren auf das Vorhanden-
sein von Salmonellenantikörpern untersucht. Alle Analyseer-
gebnisse werden in der QS-Salmonellendatenbank erfasst und
ausgewertet und dem Schweinemäster vierteljährlich in Form
eines Statusberichtes zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig erfolgt
anhand der Ergebnisse eine Klassifizierung der Mastschweinbe-
stände nach geringem (Kategorie I), mittlerem (Kategorie II) und
hohem (Kategorie III) Risiko des Salmonelleneintrags. Auf dieser
Basis werden gezielte Maßnahmen zur Erkennung und Besei-
tigung von Salmonelleneintragsquellen in den am QS-System
teilnehmenden Schweinemastbetrieben durchgeführt.
Maßnahmen zur Salmonellenreduzierung
Sowohl im QS-Salmonellenmonitoring als auch in der Schweine-
Salmonellen-Verordnung ist festgelegt, dass landwirtschaftliche
Betriebe mit hohem Salmonelleneintragsrisiko (Kategorie III)
unter Hinzuziehen des betreuenden Tierarztes sicherstellen,
dass unverzüglich bakteriologische und epidemiologische Un-
tersuchungen auf Salmonellen durchgeführt werden, um die
Ursache des Salmonelleneintrages zu ermitteln. Gleichzeitig
müssen Maßnahmen zur Verminderung der Salmonellenbelas-
tung ergriffen und insbesondere eine Reinigung und Desinfekti-
on der frei werdenden Buchten oder Betriebsabteilungen sowie
eine Schädlingsbekämpfung durchgeführt werden. Betriebe, die
in Kategorie III eingestuft sind, haben die Möglichkeit eine neue
Salmonellenkategorie zu erhalten. Eine Neukategorisierung
kann erfolgen, wenn alle erforderlichen Maßnahmen mit dem
Landwirt abgestimmt wurden und dies vom Tierarzt schriftlich
bestätigt wurde. Zu den Maßnahmen zählen insbesondere:
Bakteriologische und epidemiologische Untersuchungen
auf Salmonellen, um die Eintragsquellen für Salmonellen
zu ermitteln
Reinigung und Desinfektion aller Stallungen/Stallabteile
inklusive der zum Stall gehörenden Nebenräume (z.B. Vor-
raum, Hygieneschleuse, Futterraum)
Reinigung und Desinfektion aller Einrichtungsgegenstände
(z.B. Buchtenabtrennungen, Futterautomaten, Anmischbe-
hälter, Lüftungsschächte, Waagen)
Reinigung und Desinfektion aller verwendeten Arbeitsge-
räte und Arbeitskleidung (z.B. Treibbretter, Schaufeln, Be-
sen, Werkzeuge, Stiefel, Overall, Schutzkleidung),
Intensive Schädlingsbekämpfung
Überprüfung des Fütterungsregimes (z.B. Hygiene, Futter-
struktur, Säureeinsatz)
Optimierung der Betriebshygiene (z.B. schwarz-weiß-Prinzip)
Die „Erklärung zur ad-hoc-Kategorisierung eines Schweinemast-
betriebes nach der Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen“
finden Sie als Muster in der Anlage 8.2 zum Leitfaden Salmonel-
lenmonitoring.
Kategorie I
16.293 Betriebe
74,3%
Kategorie II
4.633 Betriebe
21,1%
Kategorie III-Betiebe Quartal 2014-III
Mehr Betriebe verbleiben länger in Kategorie III
2 Quartale in
Kategorie III
213 Betriebe
21%
neu in
Kategorie III
263 Betriebe
26%
3 Quartale in
Kategorie III
136 Betriebe
14%
4 Quartale in
Kategorie III
105 Betriebe
10%
5 Quartale oder
mehr in Kategorie III
285 Betriebe
28%
Kategorie III
1.002
Betriebe
4,6%
Stand Betriebe Kategori-
siert
Kategori-
siert wenn
Kategorisie-
rungspflicht
in %
Kategorie Kategorie Kategorie
I
II
III
in % in % in %
13.01.2006 15.631
7.660
58,6
78,9
14,7
5,4
04.01.2007 17.782
10.438
72,7
83,4
12,6
4,4
02.01.2008 22.369 16.793
87,4
81,7
13,6
4,7
19.01.2009 25.696 20.366
93,2
81
14,4
4,6
08.01.2010 27.309 22.437
93,1
84,8
12,4
2,8
21.01.2011 25.765
22.955
94,4
84,3
12,7
3
nurQS-Betriebe inD
10.12.2012 25.134
23.044
94,7
78,5
16,7
4,8
nurQS-Betriebe inD
28.10.2013 24.409 22.670
96,5
72,4
21
6,6
nurQS-Betriebe inD
17.03.2014 25.652 22.324
92,5
72,7
21,7
5,6
nurQS-Betriebe inD
15.07.2014 23.913
22.269
96,6
72,6
21,1
5,2
nurQS-Betriebe inD
03.09.2014 23.923 22.079
92,3
74,3
21,1
4,6
nurQS-Betriebe inD
Kategorisierung – Entwicklung
Anteil Betriebe in Kategorie III weiterhin hoch
(Stand 3. September 2014)
Starke Partner.
Vom Landwirt bis zur Ladentheke.
Das blaue QS-Prüfzeichen kennzeichnet
Lebensmittel, die nachweisbar unter
Einhaltung verbindlicher Qualitätsan-
forderungen hergestellt und vermarktet
werden. Es symbolisiert die gemeinsamen
Anstrengungen von über 130.000 Wirt-
schaftsbeteiligten in der stufenübergreifenden Qualitätssicherung
und steht für gründliche Kontrollen, gesicherte Herkunft und klare
Kennzeichnung: QS. Ihr Prüfsystem für sichere Lebensmittel.
Ihr Ansprechpartner für Fragen zum Salmonellenmonitoring:
QS Qualität und Sicherheit GmbH
Schedestraße 1-3 | 53113 Bonn
Thomas May
Telefon: 0228-35068-270
Internet:
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